Kräuterführung am Hochsträß in Ulm

Annette Bilgery  –  zertifizierte Wildkräuterführerin

Script zum Rundgang am 17. Mai 2025 am Hochsträß in Ulm

Wegeriche, Spitzwegerich Plantago lanceolata, Breitwegerich P. major, Mittelwegerich P. media
Blattrosetten am Grund, Blattadern verlaufen längs zur Spitze hin. Blüte an einem langen Stängel, bräunlich, ährenähnlich
wichtigste Inhaltsstoffe:
sekundäre Pflanzenstoffe (Iridoide wie Aucubin und Catapol),schleimbildende Zuckermoleküle (Polysaccharide), Flavonoide, Gerbstoffe, ätherisches Öl, Kieselsäure, Zink,
Eigenschaften: Schleimlösend, hustenstillend, entzündungshemmend, antibakteriell, wundheilend, zusammenziehend, gg. Juckreiz bei Insektenstichen. Seelisch: Gelassenheit
Verwendete Teile: Blätter, Blüten, sehr selten Wurzeln
Im 9-Kräutersegen an 2. Stelle genannt
Hustensirup: Wegerichblätter waschen, trocknen, kleinschneiden. Schichtweise mit Wechsel mit gutem Bio-Honig in Glas füllen. Dabei unten mit Honig beginnen, oben mit Honig abschließen.
3 Monate an einem Ort lagern, der dunkel ist und immer die gleiche kühle Temperatur hat.
Abseihen und bei Husten 1 TL einnehmen 3 x tgl.

Labkräuter, echtes Labkraut Galium verum, Wiesenlabkraut G. mollugo, Kleblabkraut G. aparine
Stängel vierkantig, Blätter etagenweise quirständig. G.verum: gelbe, G. mollugo und G.aparine weiße Blütenrispen.
Wichtigste Inhaltsstoffe: Kieselsäure, Gerbstoffe, 10 Iridoide (meist Bitterstoffe), Flavonoide (z. B. Hesperidin, Rutin, Hyperosid), Phenolglycoside, Phenolsäuren, Labferment
Eigenschaften:  Lymphreinigend, harntreibend, nervenberuhigend, krebsfeindlich, wundheilend, antimikrobiell, antioxidativ
Verwendete Teile: Blätter, Blüten, Stiel, manchmal Wurzel
Liebfrauenbettstroh, bringt Milch zum Gerinnen.
Fußbad zieht Müdigkeit raus.
Seele: hilft zu entspannen und gemachte Erfahrungen zu verstehen und klaren Kopf für konstruktive Lösungen zu bekommen.
Anwendung: Tee zusammen mit gelber Taubnessel und echter Goldrute ist ein super Nierentonikum.
Im Salat oder Kräuterquark.

Eisenkraut, verbena officinalis
Blätter eiförmig, rauh, gekerbt, ganz kleine lila Blüten am Stängel ährenförmig angeordnet
Wichtigste Inhaltsstoffe: Glycosid, Verbenalin, Invertin, Emulsin, Bitterstoff, Gerbstoffe, Kieselsäure, Flavonoide, Iridoidglycosid, äth.Öl
Eigenschaften: kräftigend, blutverbessernd, sekretlösend, steinlösend, fiebersenkend, wundheilend,
Verwendete Teile: Blätter, Blüten, sehr selten Wurzel
antiviral, gg. nervöse Herzthythmusstörungen,
alte Zauberpflanze zur energetischen Reinigung. Räuchern
Diplomatenkraut, Friedensstifter, bei sich tragen bei Vertragsverhandlungen
Tee: vor Meditation getrunken macht sensibler   Tee auch guter Haarfestiger
Seele:  entfürchtet

Weißdorn Cataegus monodyna
Dorniger Strauch, blüht weiß, Blätter gleichzeitig da (Schlehdornblüte: noch keine Blätter)
Wichtigste Inhaltsstoffe: Flavonoide (Blüten/Blätter), Amide, Procyanidine (Früchte), Kalium, Kalzium(-Einschleuser), Phosphor, äth. Öl, Glycosid, Bitterstoff
Eigenschaften: Herzstärkend, blutdrucksenkend, nervenstärkend, kreislaufstärkend, durchblutungsfördernd, krampflösend, gefäßerweiternd,
Verwendete Teile: Blüten mit jungen Blättern, Beeren
Tee (3-4 Tassen tgl.) oder Tinktur (10 -15 Tropfen): aus Blüten mit Blättern, später Beeren dazu nehmen.
Knospen in Salat mischen (z. B. Kartoffelsalat)
Seele: gebrochenes Herz, vom Leben enttäuscht, müde, gereizt. Lichtbringer für Herzchakra

Gundermann Glechoma hederacea (Gundelrebe, Erdefeu)Lippenblütler, lange, kriechende, am Knoten wurzelnde Stängel, richten sich nur zu Blütezeit auf. Rundliche rund-gezähnte Blätter, gegenständig. Blüten blau-violett
Wichtigste Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, äth. Öl, Bitterstoff, Harz, Wachs, Säure, Vit. C, Kalium, Saponine
Verwendete Teile: die langen Triebe mit Blüten, wenn vorhanden.
Eigenschaften: schleimlösend, steinlösend, harnsäurelösend, antioxidativ, krebshemmend, antibakteriell, anregend, ausgleichend auf Stoffwechsel, gg alle Krankheiten mit Eiter.
Tee, Tinktur oder Abkochung zum Badewasser (Nerven, Verschleimung), Ölauszug (Schleimhäute), Frischsaft (in Ohren und gg Hyperpigmentierungsflecken)
Abkochung in Wein oder Milch zieht auch fettlösliche Inhaltsstoffe raus.
Alte germanische Zauber- und Heilpflanze
Hildegard von Bingen: …sie hat die Kräfte der Farbstoffe, weil ihr Grün nützlich ist…gg. das Rauschen wie Wasser in den Ohren…..wenn ein Mensch matt ist und dem die Vernunft/Verstand entschwindet, der esse sie oft in Mus oder Suppe gekocht mit Fleisch oder Chucheln und es wird ihm helfen….usw.
Lecker: in flüssige Schokolade tauchen und essen. Als Gewürz in Kräuterquark oder im Gemüse
Walpurgisnacht: Kranz binden und auf dem Kopf tragen (auch am 1. Mai)
Seele: stärkt Glauben an das Leben, lässt Lebensenergie wieder fließen, Vertrauen zu sich selbst

Gänsefingerkraut Potentilla anserina
Rosengewächs. Stängel auf ganzer Länge eher niederliegend, an Knoten auch wurzelnd. Blätter unpaarig einfach gefiedert, Unterseite silbrig behaart, gezähnt.
Wichtigste Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Tormentol, Flavonoide, Tannine, Amine, Kalzium(-Einschleuser)
Verwendete Teile: Blätter, Blüten, Wurzeln nur sehr selten
Eigenschaften: Krampflösend, adstringierend, wundheilend, entzündungshemmend
Germanen: in Ziegenmilch gesotten
Notfallmittel bei Krämpfen aller Art bei Mensch und Tier.
Essenz: für Einreibung bei Muskel- oder Wadenkrämpfen
Krampflösend für Körper, Geist und Seele, macht locker und vergnügt

Weiße Taubnessel (Bienenfang, Blindnessel, Honigblume)Lamium albumLippenblütler, vierkantiger, hohler Stängel, unten oft rötlich überlaufen. Blätter gestielt, beidseitig behaart, gegenständig, länglich-eiförmig, gesägter Rand.
Wichtigste Inhaltsstoffe: Triterpen-Saponine, Schleimstoffe, Gerbstoffe, Phenolsäuren, Iridoid-Glykoside, Flavonole, Cholin, Amine, Betaine
Eigenschaften: Antimikrobiell, antioxidativ, auswurffördernd, blutstillend, entzündungshemmend, leicht beruhigend, reizlindernd, schleimlösend, wundheilend, adstringierend, antibakteriell, antiviral, pilzhemend
Im Frühling die jungen Blätter als Spinatersatz, auch zusammen mit Giersch und Brennnessel
Tee von Blüten und Blättern frisch oder getrocknet
Inhalation der Dämpfe wirkt reinigend bei Schnupfen und Husten, auch bei Ohrenweh.
Äußerlich bei Nagelbettentzündungen, für Sitzbäder bei Hautreizungen, Ekzemen u.  Fluor (Ausfluss).
Seele: Nervenstärkend, Leichtigkeit, Unbeschwertheit

Nelkenwurz, echte Geum urbanum (Benediktenkraut)Blätter der ausdauernden Grundrosette lang gestielt, 1-5 Paar Seitenfiedern, behaart, Wurzel nach Nelke riechend, Stängelblätter 3-tlg., grob gezähnt, Nebenblätter. Gelbe Blüten, klein, unscheinbar, 5 Blüten- und 5 Kelchblätter. Früchte klettenartig.
Wichtigste Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, äth. Öl (Eugenol), Phenolsäuren, Flavonoide, Anthocyane, Sacchariede, Carbonsäuren, Vit. C, Sesquiterpene, Bitterstoffe, Glykoside,
Eigenschaften: Antikanzerogen, antimikrobiell, antioxidativ, appetitanregend, blutstillend, durchfallhemmend, entzündungshemmend, fiebersenkend, immunmodulierend, schmerzstillend, adstringierend.
Verwendete Teile: Blätter (ab Mai), Wurzel (zur Tag- u. Nachtgleiche graben (Mitte März)).
Tinktur oder Likör (Benediktine) oder
Zuckerverreibung: dazu vorher die Wurzel 10 Min. in Wein einlegen, abtrocknen, fein schneiden. 30 gr Wurzeln mit 100 gr Zucker im Steinmörser gründlich verreiben. Auf Heizung oder im Backofen bei geringer Temperatur trocken wg der Haltbarkeit.
Tee aus Blättern bei Verdauungsbeschwerden u. Durchfall. Süßen mit Zuckerverreibung aus  Wurzel.
Seele: wenn nervlich nicht belastbar, befreit aus der Opferrolle

Johanniskraut, echtes (Hypercum perforatum) auch HartheuKrautige Pflanze, Stängel 2-flügelig, Blätter wie löchrig, gelbe Blütenblätter rot gepunktet, aus Blüten + Knospen tritt beim Zerreiben roter Saft aus.
Wichtigste Inhaltsstoffe: Hypericin, Hyperforin, Phytosterin, ätherisches Öl, Gerbstoffe, Rutin, Quercitin, Cholin, Flavonoide, roter Farbstoff.
Eigenschaften: entzündungshemmend, nervenstärkend, blutverbessernd, beruhigend, schmerzlindernd, antidepressiv.
Verwendete Teile: Blühendes und abblühendes Kraut auch mit Samen und Blättern
Bei längerer Anwendung leberanregend und stoffwechselaktivierend (Achtung: phototoxisch)
Anwendung: Öl innerlich als Nervenmittel, klimakterischen Depressionen und bei Schmerzen,
äußerlich bei Blasen- oder Eierstockentzündungen, Venenentzündungen, Gelenkentzündungen.
Tinktur oder Tee bei Nervosität, Melancholie, Depression, Magen- und Darmbeschwerden.
Absud-Kompressen bei Gicht, rheumatischen und Ischiasschmerzen, Hexenschuß. Eine der Lieblingspflanzen von Paracelsus.  Kraut der Sommersonnenwende.
Nicht bei Schwangerschaft anwenden, regt Eiabstossung an.

Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) auch Zinnkraut
Keine Blütenpflanze, beige-braun-gelbe Sporentriebe im Frühjahr, die dann absterben, Ähre am Ende.
Danach grüne geriffelte Triebe, Gipfelteil astlos. Äste (Blätter) quirlständig am Stängel. Seitenäste im Querschnitt 4 Spitzen.
Wichtigste Inhaltstoffe: viel Kieselsäure (ca. 7 %), Kalium, Calcium, Mg, org.Alu, Fe, Mn
Eigenschaften: Hervorragendes, pflanzliches „Schüssler-Elixier“, Einschleuser für sämtliche Mineralien u. Spurenelemente,
Eigenschaften: bei Husten, Bronchitis, Lungenerkrankungen, nierenstärkend, harntreibend (ohne Elektrolyt-Verlust, fördert Ausscheidung rheumatischer Stoffe, neuroprotektiv, schleimhautstärkend, hält Blutgefäße flexiebel
Verwendete Teile: Sprossen (in der Küche), grüne Triebe von Mai bis Juni.
Achtung: nur Equisetum arvense verwenden !!!
Es gibt viele Schachtelhalm-Arten, die fast immer von einem Pilz befallen sind, der giftig ist.
Tee: immer 10 – 15 Min. sieden. Starker Tee kann bei juckenden Ekzemen dem Bad zugesetzt werden.
Seele: stärkt das Wurzelchakra, bringt Standfestigkeit, Disziplin, Durchhaltevermögen.

Beifuß (Artemisia vulgaris)
Stängel starr, kantig, manchmal grün, manchmal rot-braun überlaufen, je nach Sonne. Blätter grob gezähnt bis fiederteilig mit spitzen Zipfeln. Oberseite dunkelgrün, kahl, Unterseite grau-weiß. An langen Rispen grüne Röhrenblüten ohne Kronblätter. Verwechslungsgefahr, besonders vor der Blüte.
Wichtigste Inhaltsstoffe: äth. Öl, Bitterstoffe, Inulin, B-Vitamine, Provit. A, C, Gerbstoffe, Thujon, Zineol.
Eigenschaften: appetitanregend, verdauungsfördernd.
Verwendete Teile: Blätter vor der Blüte, Blüten, selten Wurzeln
1. Pflanze im 9-Kräuter-Segen
Achtung: Tee regt bei Gebärenden die Wehentätigkeit an unterstützt die Abstossung der Nachgeburt.
Blätter gerebelt oder frisch als Gewürz bei fettem Essen, machen (Gänse-)braten verdaulicher.
Gute Zutat im Kräutersalz.
Alte Reisepflanze der Schamanen. Bereits in der Steinzeit in Gebrauch (Grabfunde). Wurde immer nur weißmagisch verwendet. Wichtige Beigabe in Räuchermischungen.
Fördert Träume, wenn es unter das Kopfkissen gelegt wird.

Hirtentäschel capsella bursa-pastoris
Blätter in Rosetten, gestielt, ungeteilt bis fiederteilig, ähnl. jungem Löwenzahn. Stängelblätter lazelettlich, gradrandig, obere Blätter Stängelumfassend. Kleine weiße Blüten in lockerer Traube, Schötchen am Stiel fast waagerecht abstehend, dreieckig-herzförmig.
Gerbstoffe, Histamine, Flavonoide, Peptid, Kaliumsalze, Cholin, Acethylcholin, äth. Öl, Bursasäure, Saponine
Eigenschaften: Blutstillend, stark adstringierend, stuhlfördernd, Achtung: wehenanregend, nicht bei Schwangerschaft anwenden. Gutes Mittel bei Unterleibsblutungen, Zwischenblutungen, zu langer Menstruation mit Schmerzen.
Tee/Tinktur regt Darmperistaltik an, hilft Venen zu verdichten, verengen.
enthält einen Proteinbestandteil, der Oxytocin (Kuschelhormon) ähnlich ist und auch so wirkt.

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